Erfahrungsbericht, mit einem Schüler mit Konzentrationsschwierigkeiten und Leistungsschwächen, aus der Sicht einer Mutter Alles begann in der Volksschule – Der Beginn war eigentlich ganz normal, klar dachte ich mir schon beim Schriftbild oder dem Zeichenstil, dass das ja nicht ganz so schön ist, als bei den anderen Schülern, doch dachte ich mir es wird schon besser werden mit der Zeit . Die Jahre vergingen und leider prägte die Schulzeit meines Kindes häufigen Lehrerwechsel. Immer wieder musste sich mein Sohn auf einen neuen Lehrer einstellen und umgekehrt. Es fiel ihm sehr schwer und immer häufiger wurden Sachen einfach vergessen. Bücher und Hefte blieben in der Schule, die für die Hausübung wichtig waren, auch was überhaupt zur Hausübung aufgegeben wurde, wurde total vergessen. Generell war die Hausübung eine Sache von vielen vielen Stunden, die für uns beide immer mehr zu Qual wurde und häufig in Tränen endete, sowohl bei meinem Sohn als auch bei mir. Es war eine Tortur jeden Tag aufs Neue und ehrlich gesagt sehr sehr anstrengend für alle Beteiligten. Ich fühlte mich machtlos, gab zum Teil auch meinem Sohn die Schuld, er wäre faul oder würde einfach nicht denken. Auch die Zweifel an meiner Person blieben nicht aus und ich suchte den Fehler auch bei mir. Es war eine Spirale aus der wir nicht ausbrechen konnten so sehr wir uns auch bemühten. Es gab immer wieder Zeiten in denen es den Anschein hatte es würde besser werden aber leider hielten diese nicht lange an. Als wir dann in der 4.Klasse Volksschule durch eine Lehrerin den Tipp bekommen haben uns doch mal Gedanken darüber zu machen, meinen Sohn auf eventuell vorliegende Lernschwächen zu testen. Gesagt, getan….. Das Ergebnis war eigentlich wenig überraschend. Mein Sohn hatte große Schwierigkeiten mit der Konzentration auch eine Legasthenie und Dyskalkulie stand fest .Zuerst ein großer Schock für mich, viele Gedanken schossen durch meinen Kopf , war mein Kind nicht normal, was habe ich falsch gemacht , was ist passiert, dass…?, habe ich ihn zu wenig gefördert? Die Schuldgefühle waren riesig (was aus heutiger Sicht total lächerlich ist) und dann kam die Frage was können wir dagegen tun, dass ich meinen Sohn bestmöglich helfen und unterstützten kann. Durch einen Zufall hörte ich von einer Legasthenie und Dyskalkulie Trainerin. So trat Marina in unser Leben …. Eine Sonder-und Volksschulpädagogin mit besonders viel Herz und viel Gefühl für Kinder die es in der Schule besonders schwer haben. Es war ein Glücksgriff für uns und ich glaube auch für sie, denn mein Sohn war der erste Schüler mit dem Marina gestartet ist. Das war 2018. Die Jahre des Trainings waren nicht immer leicht doch Marina fand immer einen Weg um meinen Sohn wieder aufs Neue zu Motivieren und so muss ich heute sagen jaaaaaa es hat sich gelohnt. Die Aufgaben werden jetzt von meinem Sohn alle selbständig erledigt, die Konzentration ist um vieles besser geworden auch die Noten sind viel besser, so hatte er in der letzten Deutsch Schularbeit eine 2. Das ist schon fast ein Feiertag denn solche Noten wurden vorher nicht erreicht da war man schon froh wenn es positiv ausgefallen ist. Eine gute Note ist auch immer wieder ein Motivationsschub ganz besonders für Schüler die sich schwer tun und der Stoff so schwer erarbeitet wurde. Unser Leben wurde dadurch um vieles erleichtert und das Thema Schule wird nicht mehr mit Frust und Ärger verbunden. Diesen Erfahrungsbericht habe ich für diejenigen geschrieben die momentan in dieser Situation stecken um ihnen zu zeigen, dass es Hilfe gibt . Ich habe für mich gelernt, dass mein Kind in der Schule nicht Klassenbester sein muss. Auch nicht immer alles in Perfektion machen muss, sondern das so machen kann, wie es für ihn machbar ist .Kein Kind ist perfekt und muss es auch nicht sein. Wichtig ist es dem Kind das Gefühl zu geben verstanden zu werden und jeden noch so kleinen Erfolg zu feiern. So haben wir unser Ziel erreicht, womit wir alle gut leben können und unser besonderer Dank geht an Marina ohne Sie wäre das alles gar nicht möglich gewesen und ich möchte gar nicht wissen wo wir jetzt stehen würden ohne dich. Danke Marina